....und das muss ich auch tun! Nicht aber über mein Leben hier oder irgendwelche Dinge, die mich betreffen, sondern auf Arbeit. Mir geht es also bestens! Warum also klagen?
Tja, weil es Mandanten gibt, die ihre 2700 Dollar für 6 h Arbeit nicht bezahlen wollen. Und da meinem Chef der Aufwand für so einen niedrigen Betrag (so seine Aussage) zu hoch ist, sollte ich mich diese Woche mal mit der Frage beschäftigen, wie man die Patte einklagen kann. Sonst würde er ja wg. so etwas nicht klagen, aber der Mandant hat ihn wirklich verärgert.
Vielleicht stehe ich ja allein mit meiner Meinung im Wald der Hochhäuser von New York, aber ich finde es selbstverständlich den spärlichen Betrag von nur 2700 Dollar einzuklagen ;-). Das sind ja immer hin fast 3 Monatsmieten für ein Zimmer!
Ich bin auf der Suche auch fündig geworden und war diese Woche beim sog. small claims court und habe dort Klage eingereicht. War ganz schön stolz auf mich, weil ich vorher so etwas wie ein Mahnantrag ausfüllen musste, dann dort hin gewackelt bin und die Klage in die Wege geleitet habe. Ganz anders als in Dtl. ist hier auch zu der Sache schon am 26.04 Verhandlung. Da träumen dt. Amtsgerichte davon (Für die juristischen Leser, also auch den Einser-Kittel: letztlich ist das Verfahren wie unser Mahnverfahren, nur dass die hier sofort ins streitige Verfahren gehen und es dann eine Massenanhörung gibt). Mal sehen, was da raus kommt, ich bin jedenfalls am 26.04 mit dabei, wenn es heißt: Kavanagh, Maloney and Osnato versus R----- LLC.
Ansonsten gibt es auf Arbeit nach wie vor nicht allzu viel Stress, was sich auch für meine Besucher als günstig herausstellen wird. Hatte gestern die tolle Arbeit herauszufinden, welche Verjährungsfristen für einen Vertragsbruch in Serbien gelten. Super, wa? Wollte ich schon immer mal wissen; vor allem, weil mein Serbisch nahezu perfekt ist und ich die fast ausschließlich serbischen Texte super übersetzen konnte (nein, nein, nicht wirklich, gott sei dank gibt es das google-Übersetzungstool Serbisch-Englisch, hätte nie gedacht, dass ich das mal brauche).
Morgen gehts für mich nach Boston. Habe gehört, da soll es lecker Tea-parties geben und da kann ich natürlich nicht fehlen. Außerdem will ich den Typen von Boston Legal (der Sendung von VOX) ein bisschen auf die Finger schauen...
Bis bald und viele Grüße ins 21 Grad warme Dtl. Ihr habt euch die schönen Tage nach dem Winter wahrlich verdient!
Freitag, 26. März 2010
Freitag, 19. März 2010
Time flies
tja, heute ist Bergfest. Genau in 6 Wochen stehe ich in Dresden um 12.40 Uhr am Flughafen, küsse den Boden und bin zurück in der Heimat. Krass, wie schnell die Zeit vergeht. Habe auch grad Anja zum Flughafen gebracht, auch unsere gemeinsamen neun Tage sind nun vorbei. Und man kann wirklich sagen, die letzten Tage waren genial. Nachdem das Wetter sich vom Regen zum Sonnenschein gewandelt hat, ich mir schon den ersten Sonnenbrand geholt habe und die Stadt nun richtig pulsiert, haben wir mächtig viel erlebt. Ich musste schon Sonnencreme kaufen. Hier sind 22 Grad heute gewesen und da New York in etwa in Höhe von Nordafrika liegt, ist die Sonne brutaler als man denkt. Irrsinnig stark. Ich brauch daher sicher nicht erwähnen, dass die ohnehin schon leicht bekleideten New Yorker noch eine Schippe drauf gelegt haben bzw. noch ein Hemd über Bord geworfen haben.
Außerdem habe ich in der Lotterie gewonnen. Ja, Ja, I won the Wicked Lottery! Hä, was ist das denn, fragen sich jetzt alle, außer die Nananadine, oder? Die Antwort ist ganz einfach. Für die tausenden Broadway-Musicals gibt es immer vergünstigte Karten, wo man zu einer bestimmten Zeit an einem bestimmten Ort sein muss, seinen Namen abgibt, in eine Lostrommel kommt und wenn man gezogen wird, in erster Reihe Parkett für 26,50 Dollar each sitzt.
Als wir dort hingegangen sind und schon die Schlange gesehen haben, die sich immer mehr auffüllte, haben wir nicht wirklich mit einem Erfolg gerechnet. Schätze mal, dort waren so in etwa 300 Leute. Aber, wenn so hoher Besuch da ist, muss es schließlich auch alles Hand in Hand gehen und flutschen. Traumhaft, seinen Namen auf Englisch zu hören und festzustellen, jetzt gehts hier rein ins Musical.
Wicked, die unerzählte Geschichte der Hexen von Oz, war wirklich spitze. Hätte ich gar nicht gedacht, weil ich an das Thema Musical eher mit der Erwartung gegangen bin, Getanze (zum Teil schwuchteliges), Gesinge und fertig. Aber Hut ab, es hat sich wirklich gelohnt. Anja und ich haben auf dem Nachhauseweg noch die Lieder nachgesungen und beim Eis auf dem überaus belebten Times Square noch mal die Show Revue passieren lassen (ich im übrigen auch die heißen Tänzerinnen, Anja wohl im Stillen die wahrscheinlich heißen Tänzer) ;-)
Außerdem waren wir noch die Tage in Brooklyn bummeln, waren dort beim hervorragenden Thai essen, Dienstag in der Oper, im Central Park, bei der St. Patricks-Parade, beim Sonnenuntergang vor der Skyline und im Mariott Hotel.
Im Mariott Hotel? Ja, denn dort gibt es in der 48-sten Etage ein rotierendes Restaurant, von dem man die Stadt bei einem schönen Cocktail genießen kann. Auch das ist irrsinnig, wie toll die Stadt beleuchtet ist, wenn man innerhalb einer Stunde eine Runde mit dem Restaurant rum fährt. Anschließend noch mal Eis auf dem Times Square. Schließlich will ich mir die USA-typische Figur antrainieren. Obwohl ich noch schwanke. Die Bevölkerung teilt sich hier letztlich in zwei Gruppen. Die einen nenne ich die Sporties. Das sind die, die bis zu zweimal am Tag Sport machen, wahrscheinlich ihren personal trainer haben und gärtenschlank sind und sehr gute Figuren haben. Die andere Fraktion ist die Mc-Doof-Fraktion. Ihre Körperlinie kommt eher einem McChicken gleich. Die Frauen haben meist 3 Reihen. Einige von euch wissen, was ich damit meine. Werde mal sehen, welchem Schönheitsideal ich mich hingebe. Offiziele Vorführung des Ergebnisses gibt es am 01.05 an ihrem Dresdner Flughafen. Karten gibts überall dort, wo es Karten gibt.
Und da ich an sich kein Tagebuch schreibe, ein Blog aber so eine Art Tagebuch ist, schreibe ich noch folgendes auf, weil ich es einfach mal (dir) sagen muss: Liebe Anja, ich bin dankbar für deinen Besuch und für die wunderbare und immer wiederkehrende Feststellung, dass DU mein Leben erst komplett machst. Ich liebe Dich.
Bis Bald und lasst es euch gut gehen, und wie der Hr. Müller sagen würde:
Macht es gut oder lasst es sein (5 Euro ins Phrasenschwein ;-))
Montag, 15. März 2010
die Stadt der Extreme...
zeigt sich auch bei Regen von einer besonderen Art. Klar, es gibt Regen, klar gibt es auch starken Regen, zuweilen auch Hagel. Aber sintflutartige Regenfälle geparrt mit hohen Windgeschwindigkeiten und Sightseeing ist mir noch nicht allzu oft untergekommen. Regen in New York heißt regelmäßig eine brutale Materialschlacht. Schafft es der Regenschrim gegen Wind und Regen oder nicht. Schaut man in die Mülleimer am Straßenrand ist die Antwort immer die gleiche. Kein Schirm ist gegen das Wetter der letzten Tage gewappnet (einschließlich Anjas). Aber New York wäre auch hier nicht New York, wenn man nicht aller 30 m Abhilfe schaffen könnte, indem man von dem ein oder anderen fliegenden Händler ein Regenschirm zum Discountpreis von 6 Dollar kaufen kann. Quasi eine win-win Situation.
Ansonsten gab neben nassen Schuhen und Klamotten eingehauene Köpfe, Klöße in Hälsen und Kaufrausch sowie eine regelrechte Bildungsepidemie.
Die eingehauenen Köpfe ergaben sich in der Krone der Statue of Liberty. Für diese hatten wir nämlich eines der seltenen Crown-Tickets. Nach dem Aufstieg über eine 300-stufige, schmale Wendeltreppe sind wir in der Krone der Freiheitsstatue angelangt. Leider haben die Trottel die Statue falsch hingestellt, sodass der Tourist eher nur Brooklyn und das Meer, als die schöne Manhattan-Skyline sieht. Angeblich sollte die Statue so schauen, dass sie die ganze Boote begrüßen kann. Mir bzw. uns doch egal. Wir steigen doch hier nicht Treppen, um dann gar nicht die erwartete Skyline zu sehen ;-). Nee, Ernst beiseite. Es war trotzdem sehr schön und schon ein seltenes Gefühl im engen Kopf der Freiheit zu stehen. Es war so eng, dass immer nur 10 Touristen hoch dürfen und auch die sich stapeln müssen. Und bevor das "Watch your head" bei einem angekommen ist, ist es für gewöhnlich schon passiert und man hat sich den Kopf am Krupp-Stahl eingehauen. Danach waren wir auf Ellis Island im Migrationsmuseum, wo es u.a. eine riesige Wand gibt, auf der abertrausende Namen stehen, von Leuten, die über die Insel, ein großes Auffanglager, eingereist sind, um in den Staaten ihre Freiheit zu suchen, manchmal auch zu finden. Wir sind so ziemlich jeden uns bekannten Namen durch gegangen, aber bis auch Juracka und die Familie Kittel und Thierbach sind wir auf keine bekannten Namen gestoßen. Ganz zu schweigen davon, dass der seltene Name Schulz natürlich aufgetaucht ist. Ein wahrliches Wunder.
Die Klöße im Hals haben wir uns später an der Gedenkstätte des World Trade Centers zugelegt. Da gibt es eine Ausstellung mit Berichten von Zeitzeugen und Videos, wo einen auch so viele Jahre danach noch der Atem stockt. Mir hat auch schon der ein oder andere hier erzählt, wie grauenvoll 9-11 war. Jemand der hier ist oder war und die tlw. engen Straßen kennt, die wie Schluchten in dem Häusermeer aussehen, kann sich das Gefühl vllt. vorstellen, wie es ist, mit vielen anderen Tausend vor einer riesigen Staubwolke weg zu rennen. Mann, Mann, Mann!
Die übrigen, vergangenen Tage haben wir aufgrund des Wetters in Kaufhäusern und Museen verbracht. Wir waren im MoMA und im National History Museum. Das Görlitzer Naturkundemuseum in 20000-facher Vergrößerung. Außerdem hatte ich eine glückliche Freundin, die vor lauter Schnäppchen in Macy's dem Kaufrausch verfallen ist. Aber es ist wie immer, irgendwie bekommt sogar eine männliche Kreatur Lust einkaufen zu gehen, wenn die Klamotten cool aussehen und dann auch noch wenig kosten.
Heute gehts in eine Broadwayshow usw. Alles dass, was der leider schon wieder regnerische Tag zulässt (morgen und die übrigen Tage soll super Wetter werden)
Ansonsten gab neben nassen Schuhen und Klamotten eingehauene Köpfe, Klöße in Hälsen und Kaufrausch sowie eine regelrechte Bildungsepidemie.
Die eingehauenen Köpfe ergaben sich in der Krone der Statue of Liberty. Für diese hatten wir nämlich eines der seltenen Crown-Tickets. Nach dem Aufstieg über eine 300-stufige, schmale Wendeltreppe sind wir in der Krone der Freiheitsstatue angelangt. Leider haben die Trottel die Statue falsch hingestellt, sodass der Tourist eher nur Brooklyn und das Meer, als die schöne Manhattan-Skyline sieht. Angeblich sollte die Statue so schauen, dass sie die ganze Boote begrüßen kann. Mir bzw. uns doch egal. Wir steigen doch hier nicht Treppen, um dann gar nicht die erwartete Skyline zu sehen ;-). Nee, Ernst beiseite. Es war trotzdem sehr schön und schon ein seltenes Gefühl im engen Kopf der Freiheit zu stehen. Es war so eng, dass immer nur 10 Touristen hoch dürfen und auch die sich stapeln müssen. Und bevor das "Watch your head" bei einem angekommen ist, ist es für gewöhnlich schon passiert und man hat sich den Kopf am Krupp-Stahl eingehauen. Danach waren wir auf Ellis Island im Migrationsmuseum, wo es u.a. eine riesige Wand gibt, auf der abertrausende Namen stehen, von Leuten, die über die Insel, ein großes Auffanglager, eingereist sind, um in den Staaten ihre Freiheit zu suchen, manchmal auch zu finden. Wir sind so ziemlich jeden uns bekannten Namen durch gegangen, aber bis auch Juracka und die Familie Kittel und Thierbach sind wir auf keine bekannten Namen gestoßen. Ganz zu schweigen davon, dass der seltene Name Schulz natürlich aufgetaucht ist. Ein wahrliches Wunder.
Die Klöße im Hals haben wir uns später an der Gedenkstätte des World Trade Centers zugelegt. Da gibt es eine Ausstellung mit Berichten von Zeitzeugen und Videos, wo einen auch so viele Jahre danach noch der Atem stockt. Mir hat auch schon der ein oder andere hier erzählt, wie grauenvoll 9-11 war. Jemand der hier ist oder war und die tlw. engen Straßen kennt, die wie Schluchten in dem Häusermeer aussehen, kann sich das Gefühl vllt. vorstellen, wie es ist, mit vielen anderen Tausend vor einer riesigen Staubwolke weg zu rennen. Mann, Mann, Mann!
Die übrigen, vergangenen Tage haben wir aufgrund des Wetters in Kaufhäusern und Museen verbracht. Wir waren im MoMA und im National History Museum. Das Görlitzer Naturkundemuseum in 20000-facher Vergrößerung. Außerdem hatte ich eine glückliche Freundin, die vor lauter Schnäppchen in Macy's dem Kaufrausch verfallen ist. Aber es ist wie immer, irgendwie bekommt sogar eine männliche Kreatur Lust einkaufen zu gehen, wenn die Klamotten cool aussehen und dann auch noch wenig kosten.
Heute gehts in eine Broadwayshow usw. Alles dass, was der leider schon wieder regnerische Tag zulässt (morgen und die übrigen Tage soll super Wetter werden)
Montag, 8. März 2010
Tief im Westen, wo die Sonne schon scheint...
und das auch mächtig tut.
Seit Samstag sind hier frühlingshafte 58 Grad. Ja, wirklich, ohne zu übertreiben. Allerdings Fahrenheit. Das sind jedoch auch stattliche 15 Grad Celcius und nach dem langen Winter fühlt sich das wie ein sommerlicher Jungbrunnen an. Weg mit den Schals, Handschuhen und den zwei Paar Socken in den Anzugschuhen. Jetzt wird im Großstadtjungel mitgeschwommen. Denn die Brüder und Schwestern hier haben den Wandel der Jahreszeit schon viel früher erkannt und trotzten den Temperaturen um den Gefrierpunkt mit Ballerina-Schuhen, Tshirts und tlw. kurzen Hosen. Wie es sich aber gehört, die Ballerina ganz ohne Socken. Kein Wunder, warum die sich hier derzeit Gedanken machen, wie das Gesundheitssystem stabilisiert werden kann.
Sonntag habe ich wieder die Oase des Laufens, den Central Park, unsicher gemacht. Bin von ziemlich vielen überholt worden (auch von vielen Frauen) und habe meine Läuferlaune jedoch durch das schöne Wetter "auf dem Laufenden" halten können. Im Park spielt sich das Leben ab. Als ob der Startschuss für den Sommer gefallen ist, sind die Massen auf die Freiflächen gestürmt. Football hier, spielende Kinder da und natürlich ein Biergarten. Der heißt origenellerweise auch so und wird sicherlich den ein oder anderen Besuch von mir zu beklagen haben. Wo kann man schon in der Großstadtidylle ein frisch gezapftes Bier für 8 Dollar trinken. Na dann Prost.
Auch beim Laufen hatte ich wahrscheinlich für hiesige Verhältnisse zu viel an. Ich habe zwar weder gefroren, noch zu sehr geschwitzt. Aber mein Freund, der Ami, liebt es gleich sämtliche Hüllen fallen zu lassen und nur in kurzen Shorts zu rennen. Und natürlich ohne Tshirt. Schließlich muss man ja auffallen. Alle Frauen sollen sich an der am Vorderkörper positionierten Muskelwulst optisch beglücken.
Ähnlich auffällige Kleidung oder auch Nichtbekleidung habe ich auch am Freitag Abend erleben dürfen. Keine Angst, habe mich nicht vor Langeweile in einen Stripclub verzogen, sondern war mit Kollegen in einer Bar im Meatpacking District (Brass Monkey) an der Westküste New Yorks. Dort, wo einst der Pilot den Flieger auf dem Hudson River notgelandet hat. Super Lokal, in einer alten Lagerhalle, Franziskaner Hefeweizen als Exportbier und mächtig was los. Eine Mischung aus Bar und Disko. Haben bis um 4 getanzt. Außerdem bot die Bar auch reichlich an Naturschauspielen.
Es ist einmalig zu beobachten, wie Amis flirten oder eher nicht flirten. Denn der gemeine Deutsche stellt sich sicherlich unter Flirten wohl ein zaghafteres Herangehen vor. So mit Blickkontakt suchen und langsamer Annäherung oder bzw. Abwarten bis zum Erreichen des die Hemmschwelle überwindenden Alkoholsspiegels, um das Objekt der zukünftigen Lebensteilung anzusprechen.
Anders hier. Habe mehrfach beobachtet, wie hier einfach sich vor den/diejenige gestellt wird, ein bisschen durch direkten und den Liebesakt andeutenden Hüftkreisel dem anderen signaliert wird: Wer braucht schon Worte, wenn man küssen kann.
Und wenn es bei ersten Kandidaten nicht klappt, einfach weiterkreiseln. Der effektivste Ami, unweit von mir, vollzog den Hüftkreiselakt innerhalb 2 Stunden bei 4 Frauen und ging erfolgreich mit einer weg. Als wird um 4 gegangen sind, war der Club in Paare aufgeteilt. Und keine Angst, Anja, ich hatte ne ganze Gruppe.
Meine Kollegen ;-). Von den kann sich meine erste Besucherin, meine liebe Freundin, schon am Mittwoch überzeugen. Krass, dass schon ein Monat vorbei ist.....
Seit Samstag sind hier frühlingshafte 58 Grad. Ja, wirklich, ohne zu übertreiben. Allerdings Fahrenheit. Das sind jedoch auch stattliche 15 Grad Celcius und nach dem langen Winter fühlt sich das wie ein sommerlicher Jungbrunnen an. Weg mit den Schals, Handschuhen und den zwei Paar Socken in den Anzugschuhen. Jetzt wird im Großstadtjungel mitgeschwommen. Denn die Brüder und Schwestern hier haben den Wandel der Jahreszeit schon viel früher erkannt und trotzten den Temperaturen um den Gefrierpunkt mit Ballerina-Schuhen, Tshirts und tlw. kurzen Hosen. Wie es sich aber gehört, die Ballerina ganz ohne Socken. Kein Wunder, warum die sich hier derzeit Gedanken machen, wie das Gesundheitssystem stabilisiert werden kann.
Sonntag habe ich wieder die Oase des Laufens, den Central Park, unsicher gemacht. Bin von ziemlich vielen überholt worden (auch von vielen Frauen) und habe meine Läuferlaune jedoch durch das schöne Wetter "auf dem Laufenden" halten können. Im Park spielt sich das Leben ab. Als ob der Startschuss für den Sommer gefallen ist, sind die Massen auf die Freiflächen gestürmt. Football hier, spielende Kinder da und natürlich ein Biergarten. Der heißt origenellerweise auch so und wird sicherlich den ein oder anderen Besuch von mir zu beklagen haben. Wo kann man schon in der Großstadtidylle ein frisch gezapftes Bier für 8 Dollar trinken. Na dann Prost.
Auch beim Laufen hatte ich wahrscheinlich für hiesige Verhältnisse zu viel an. Ich habe zwar weder gefroren, noch zu sehr geschwitzt. Aber mein Freund, der Ami, liebt es gleich sämtliche Hüllen fallen zu lassen und nur in kurzen Shorts zu rennen. Und natürlich ohne Tshirt. Schließlich muss man ja auffallen. Alle Frauen sollen sich an der am Vorderkörper positionierten Muskelwulst optisch beglücken.
Ähnlich auffällige Kleidung oder auch Nichtbekleidung habe ich auch am Freitag Abend erleben dürfen. Keine Angst, habe mich nicht vor Langeweile in einen Stripclub verzogen, sondern war mit Kollegen in einer Bar im Meatpacking District (Brass Monkey) an der Westküste New Yorks. Dort, wo einst der Pilot den Flieger auf dem Hudson River notgelandet hat. Super Lokal, in einer alten Lagerhalle, Franziskaner Hefeweizen als Exportbier und mächtig was los. Eine Mischung aus Bar und Disko. Haben bis um 4 getanzt. Außerdem bot die Bar auch reichlich an Naturschauspielen.
Es ist einmalig zu beobachten, wie Amis flirten oder eher nicht flirten. Denn der gemeine Deutsche stellt sich sicherlich unter Flirten wohl ein zaghafteres Herangehen vor. So mit Blickkontakt suchen und langsamer Annäherung oder bzw. Abwarten bis zum Erreichen des die Hemmschwelle überwindenden Alkoholsspiegels, um das Objekt der zukünftigen Lebensteilung anzusprechen.
Anders hier. Habe mehrfach beobachtet, wie hier einfach sich vor den/diejenige gestellt wird, ein bisschen durch direkten und den Liebesakt andeutenden Hüftkreisel dem anderen signaliert wird: Wer braucht schon Worte, wenn man küssen kann.
Und wenn es bei ersten Kandidaten nicht klappt, einfach weiterkreiseln. Der effektivste Ami, unweit von mir, vollzog den Hüftkreiselakt innerhalb 2 Stunden bei 4 Frauen und ging erfolgreich mit einer weg. Als wird um 4 gegangen sind, war der Club in Paare aufgeteilt. Und keine Angst, Anja, ich hatte ne ganze Gruppe.
Meine Kollegen ;-). Von den kann sich meine erste Besucherin, meine liebe Freundin, schon am Mittwoch überzeugen. Krass, dass schon ein Monat vorbei ist.....
Freitag, 5. März 2010
I'm living in the 5th...
"In New York!!!!
Concrete jungle where dreams are made of,
There's nothing you cant do,
Now you're in New York!!!
These streets will make you feel brand new,
the lights will inspire you,
Let's hear it for New York, New York, New York"
Concrete jungle where dreams are made of,
There's nothing you cant do,
Now you're in New York!!!
These streets will make you feel brand new,
the lights will inspire you,
Let's hear it for New York, New York, New York"
Das gesicherte Leben eines Nicht-Obdachlosen hat mich wieder. Habe ein Zimmer gefunden, nun schon der vierte Ort in Manhattan, an dem ich wohne. Kinda crazy! Nun wohne ich mit einer Amerikanerin zusammen auf der east 35th Street Ecke der legendären 5th Avenue.
Es ist einfach krass, für das selbe Geld erhält man entweder ein Loch als Bleibe oder ein gutes Zimmer in super Lage.
Nach einem Wohnungssuchmarathon die ganze Woche bin ich gestern in ein wieder gutes Zimmer eingezogen. Super zentral, gut ausgestattet und groß. Und vor allem aller Voraussicht nach bis Ende meines Aufenthalts hier. Zumindest hoffentlich! Vielleicht erhalte ich ja morgen wieder die Nachricht ausziehen zu müssen. Naja, werde es ja sehen ;-)
Ansonsten geht es mir gut, habe grad in der Kanzlei eine spannende 100 Mio-Dollarsache bekommen und soll dort ein wenig assistieren, weil es um österreichische Patente geht, die irgendwelche "Asshole"-Amerikaner zu einem Discountpreis dem Ösi abgekauft haben und jetzt auch noch an seiner neuen Erfindung einfach teilhaben wollen. Getreu nach dem Motto, ein Patent gekauft, heisst an jedem zukünftigen mit beteiligt zu sein.
Allerdings nicht mit uns ;-)
Ich berichte.....



Es ist einfach krass, für das selbe Geld erhält man entweder ein Loch als Bleibe oder ein gutes Zimmer in super Lage.
Nach einem Wohnungssuchmarathon die ganze Woche bin ich gestern in ein wieder gutes Zimmer eingezogen. Super zentral, gut ausgestattet und groß. Und vor allem aller Voraussicht nach bis Ende meines Aufenthalts hier. Zumindest hoffentlich! Vielleicht erhalte ich ja morgen wieder die Nachricht ausziehen zu müssen. Naja, werde es ja sehen ;-)
Ansonsten geht es mir gut, habe grad in der Kanzlei eine spannende 100 Mio-Dollarsache bekommen und soll dort ein wenig assistieren, weil es um österreichische Patente geht, die irgendwelche "Asshole"-Amerikaner zu einem Discountpreis dem Ösi abgekauft haben und jetzt auch noch an seiner neuen Erfindung einfach teilhaben wollen. Getreu nach dem Motto, ein Patent gekauft, heisst an jedem zukünftigen mit beteiligt zu sein.
Allerdings nicht mit uns ;-)
Ich berichte.....
Mittwoch, 3. März 2010
erstens kommt es anders,
und zweitens als man denkt (Kurt Tucholsky). Und wenn man zu diesem Spruch noch das Leben in New York dazu mixt, sollte es heißen, eigentlich konnte nur was schief gehen.
Ganze 4 Tage habe ich in meinem Zimmer in der Wohnung verbracht. Wie ich geschrieben habe, ging es am Freitag nach Washington für das Wochenende. Dort abends angekommen, erhielt ich einen Anruf von meiner landlady (Vermieterin), dass ich Montag das Zimmer zu verlassen hätte, weil die ganze Wohnung an eine Familie vermietet werde. Ihr erinnert euch, ich hatte dort einen Raum, ein New Yorker Paar ein anderes und der Rest der Wohnung stand leer. Die Landlady hatte bis Mitte Januar dort drin gewohnt, wollte aber von dieser gar nicht so bescheidenen Wohnung expandieren und hatte sich eine neue Wohnung gesucht. Für die alte sollte sie noch Miete zahlen, bis halt im Frühling jemand anderes einzieht. Zur Überbrückung der Kosten - immerhin kostet das neue Apt. wohl 5000 Dollar, das alte 3800 Dollar, sollten zwei Untermieter herhalten. Da diese aber nur je 930 Dollar gezahlt haben, ergibt sich selbst für einen Juristen, der das Rechnen verlernt hat, dass die landlady jeden Monat 2000 Dollar zusätzlich gezahlt hat.
Da kam ihr das Angebot einer Familie, dort einzuziehen, natürlich genau recht. Scheinbar leidet sie jedoch an Demenz. Hatte sie doch zwei Verträge (mit mir und dem Paar) unterschrieben, die die Untervermietung bis Ende April 2010 zusicherten. Vertrag ist Vertrag! Oder in New York: Vertrag ist ein Stück Papier, was allenfalls die Innenseite meines Koffers schmückt. Denn ein Klo, wo ich das Ding anhängen kann, hatte ich ab Sonntag nicht mehr.
Als ich aus Washington wieder gekommen bin, waren buchstäblich meine Sachen gepackt, die Möbel aus dem Zimmer raus. Nur noch das Bett stand in der Mitte des Raums, darauf meine Sachen. Ehrlich, die ein oder andere Träne ist mir da über die Wange gerannt. Wann ist man ein Mann? Die Wände waren gestrichen und es stank nach Farbe. Also nicht unbedingt ein Platz zum Schlafen. Hoch leben die Persönlichkeitenrechte der Verfassung!
Später kam die landlady, räumte noch den Rest zusammen und sagte immer, wenn ich ihr was von einem Vertrag erzählt habe, dass sei New York. Irgendwie hat sie ja recht, man sagt ja immer, die USA sind das Land der unbegrenzten Möglichkeiten. Und das stimmt ja, immerhin ist es ja auch eine Möglichkeit, seinen Untermieter nach nur 4 Tagen Anwesenheit vor die Tür zu setzen.
Ich bin nun erst einmal auf einer Luftmatratze in ihrem Wohnzimmer (in ihrem eigentlichen Apt.) untergekommen. Die sehr anstrengende und erniedrigende Wohnungssuche hat wieder begonnen. Von etwa 40 Emails von Zimmer-Anzeigen habe ich in etwa 5 Antworten bekommen. 4 Zimmer waren unterirdisch. Allerdings will ich den Teufel nicht an die Wand malen, denn vielleicht klappt es heut ja. Ich habe um 12.30 einen Termin und hoffe dort gleich einen Vertrag unterschreiben zu können.
Werde über Erfolg oder Mißerfolg berichten. Daumen drücken, oder wie die es hier machen, Finger kreuzen. Das wird schon.
Washington war im Übrigen super schön. Es gibt ein Haufen zu sehen. Unglaublich. Museen, das weiße Haus, das Washington Monument, das Capitol und die Memorials usw. Und das schöne ist, es kostet nirgends Eintritt. Selbst die Führungen sind for free. Sowas habe ich noch nie erlebt. Ich war auch in einem Air & Space Museum, wo originale Raumschiffe und Flugzeuge der Fluggeschichte drin sind (z.B. das legendäre erste Flugzeug der Gebrüder Wright). Ich bin ja sonst nicht so der ausdauernde Museumsgänger. Aber das war wirklich spitze.
Ihr seht, es ist alles beim alten hier. Dinge ändern sich hier laufend. Mal schwimmst du auf der guten Welle und ganz schnell wieder auf der schlechten. Irgendwie trotzdem ein unvergessliches Erlebnis.
Bis Bald.
P.S. Gestern war ich übrigens in der Oper zu La Boheme von Puccini. Und es hat keine geringere als Anna Netrebko die Mimi gespielt. Das meine ich mit den wechselhaften Dingen. Der Eintritt war nur 20 Dollar und die Inszenierung war mehr als gigantisch.
Ganze 4 Tage habe ich in meinem Zimmer in der Wohnung verbracht. Wie ich geschrieben habe, ging es am Freitag nach Washington für das Wochenende. Dort abends angekommen, erhielt ich einen Anruf von meiner landlady (Vermieterin), dass ich Montag das Zimmer zu verlassen hätte, weil die ganze Wohnung an eine Familie vermietet werde. Ihr erinnert euch, ich hatte dort einen Raum, ein New Yorker Paar ein anderes und der Rest der Wohnung stand leer. Die Landlady hatte bis Mitte Januar dort drin gewohnt, wollte aber von dieser gar nicht so bescheidenen Wohnung expandieren und hatte sich eine neue Wohnung gesucht. Für die alte sollte sie noch Miete zahlen, bis halt im Frühling jemand anderes einzieht. Zur Überbrückung der Kosten - immerhin kostet das neue Apt. wohl 5000 Dollar, das alte 3800 Dollar, sollten zwei Untermieter herhalten. Da diese aber nur je 930 Dollar gezahlt haben, ergibt sich selbst für einen Juristen, der das Rechnen verlernt hat, dass die landlady jeden Monat 2000 Dollar zusätzlich gezahlt hat.
Da kam ihr das Angebot einer Familie, dort einzuziehen, natürlich genau recht. Scheinbar leidet sie jedoch an Demenz. Hatte sie doch zwei Verträge (mit mir und dem Paar) unterschrieben, die die Untervermietung bis Ende April 2010 zusicherten. Vertrag ist Vertrag! Oder in New York: Vertrag ist ein Stück Papier, was allenfalls die Innenseite meines Koffers schmückt. Denn ein Klo, wo ich das Ding anhängen kann, hatte ich ab Sonntag nicht mehr.
Als ich aus Washington wieder gekommen bin, waren buchstäblich meine Sachen gepackt, die Möbel aus dem Zimmer raus. Nur noch das Bett stand in der Mitte des Raums, darauf meine Sachen. Ehrlich, die ein oder andere Träne ist mir da über die Wange gerannt. Wann ist man ein Mann? Die Wände waren gestrichen und es stank nach Farbe. Also nicht unbedingt ein Platz zum Schlafen. Hoch leben die Persönlichkeitenrechte der Verfassung!
Später kam die landlady, räumte noch den Rest zusammen und sagte immer, wenn ich ihr was von einem Vertrag erzählt habe, dass sei New York. Irgendwie hat sie ja recht, man sagt ja immer, die USA sind das Land der unbegrenzten Möglichkeiten. Und das stimmt ja, immerhin ist es ja auch eine Möglichkeit, seinen Untermieter nach nur 4 Tagen Anwesenheit vor die Tür zu setzen.
Ich bin nun erst einmal auf einer Luftmatratze in ihrem Wohnzimmer (in ihrem eigentlichen Apt.) untergekommen. Die sehr anstrengende und erniedrigende Wohnungssuche hat wieder begonnen. Von etwa 40 Emails von Zimmer-Anzeigen habe ich in etwa 5 Antworten bekommen. 4 Zimmer waren unterirdisch. Allerdings will ich den Teufel nicht an die Wand malen, denn vielleicht klappt es heut ja. Ich habe um 12.30 einen Termin und hoffe dort gleich einen Vertrag unterschreiben zu können.
Werde über Erfolg oder Mißerfolg berichten. Daumen drücken, oder wie die es hier machen, Finger kreuzen. Das wird schon.
Washington war im Übrigen super schön. Es gibt ein Haufen zu sehen. Unglaublich. Museen, das weiße Haus, das Washington Monument, das Capitol und die Memorials usw. Und das schöne ist, es kostet nirgends Eintritt. Selbst die Führungen sind for free. Sowas habe ich noch nie erlebt. Ich war auch in einem Air & Space Museum, wo originale Raumschiffe und Flugzeuge der Fluggeschichte drin sind (z.B. das legendäre erste Flugzeug der Gebrüder Wright). Ich bin ja sonst nicht so der ausdauernde Museumsgänger. Aber das war wirklich spitze.
Ihr seht, es ist alles beim alten hier. Dinge ändern sich hier laufend. Mal schwimmst du auf der guten Welle und ganz schnell wieder auf der schlechten. Irgendwie trotzdem ein unvergessliches Erlebnis.
Bis Bald.
P.S. Gestern war ich übrigens in der Oper zu La Boheme von Puccini. Und es hat keine geringere als Anna Netrebko die Mimi gespielt. Das meine ich mit den wechselhaften Dingen. Der Eintritt war nur 20 Dollar und die Inszenierung war mehr als gigantisch.
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