Mittwoch, 24. Februar 2010

Don't forget your tie

oder übersetzt: Vergiss deine Thailänderin nicht, äh, ich meine: Vergiss deine Krawatte nicht.

Dieses Sprichwort vom alten Boccfuzius sollte man in New York immer im Kopf haben. Denn man weiß am Anfang des Tages nie, wie der Tag enden wird. Nachdem ich gestern eine juristische Höchstleistung von transkontinentaler Reichweite und binationaler Bedeutung zu erledigen hatte und dafür den völlig verregneten Tag in voller Breitseite mitnehmen durfte, habe ich mir heute früh gedacht, ich geh erst mittags in die Kanzlei, und wenn ich erst so spät gehe, lohnt es sich nicht mehr eine Krawatte anzulegen. Zwei Stunden später habe ich mir gedacht, hätte ich doch lieber.

Ich bin nämlich auf Arbeit (oder wie man das nennt) angekommen und wurde von meinem Chef zum Essen eingeladen. Er hatte zwei "Deutschinnen" zu Besuch und wollte mit denen Mittag essen gehen und da bot es sich an, mich gleich mit zu nehmen. Eine von denen, arbeitet als Aktientrader an der Frankfurter Börse. Sie ist wohl mit dafür zuständig, wie die Kurse gehandelt werden.

@Vati und Matzi: Habe gleich mal in Auftrag gegeben, dass unsere Infineon- und Siemensaktien mal nach oben schnellen sollen.

Zu Tisch waren wir in einem noblen Italiener, mitten in Manhattan, gleich um die Ecke von dem legendären Hotel Waldorf Astoria, wo im Übrigen die berüchtigte Waldorf-Schule her stammt ;-). Und genau beim Betreten des Restaurants wusste ich, hätte ich doch mal lieber zum Anzug und dem schönen blauen Hemd die Krawatte angelegt. Dann hätte man so in etwa ausgesehen, wie die anderen da. Jetzt weiß ich auch, was man unter Dresscode versteht. Der Code, den der Bocci heut nicht unbedingt verstanden hat. Ein gar kryptischer Code. Ein gutes Essen und eine vom Chef übernommene Rechnung von 200 Dollar später, habe ich dann noch eine ähnliche juristische Höchstleistung, wie am Vortrag verbringen müssen.

@Mutti: Keine Sorge wg. der vergessenen Kleidung, Hayes hatte auch keine an und ein Basecap auf. Also alles klar ;0)

Die juristische Aufgabe von gestern bestand darin, einen Botengang zu übernehmen. Ist zwar nicht unbedingt, für das juristische Weiterkommen entscheidend, aber immerhin bestens geeignet, um Kultur und Stadt weiter kennenzulernen. Ich musste eine sog. Apostille, also eine Beglaubigung, im Department auf State für einen Brief, der nach Serbien gehen sollte, abholen (daher die binationale, transkontinentale Bedeutung; so wird es in etwa in meinem Stationszeugnis lauten).

Heute war ich im Basement vom Empire State Building und habe einen Brief wegbringen müssen. Das war interessant, weil man da die Touristenattraktion schlechthin, von einer anderen Seite kennenlernt. Ich musste nämlich durch die Kellergänge von dem Gebäude gehen, um zum Messenger Center zu kommen.

Gestern bin ich im Übrigen in mein Zimmer gezogen. Hat alles prima geklappt. Hab es wirklich klasse getroffen. Dafür bin ich wirklich sehr dankbar, weil die Suche zunächst sehr erniedrigend war. Aber das Ausharren hat sich gelohnt. Meine Mitbewohner, er aus Manchester, sie aus Upstate New York, beide ein Paar, sind auch halbwegs nett, allerdings eher nur mit Fernsehschauen und In-sich-rein-fressen beschäftigt. Aber ist nicht schlimm, habe auch noch viele andere Beschäftigungen.

Am Wochenende geht es nach Washington, ich werde meinem Freund Barack einen kleinen Besuch abstatten. Besser als der Hartz 4-Aussenwelle bekomme ich das bestimmt hin.

Liebe Grüße an alle aus dem verregneten New York

Daniel



Samstag, 20. Februar 2010

das wird heut ein langer Eintrag

Hallo, liebe Liebenden,

grad gehts mir so richtig gut, ich ringe zwar mit einem herrlichen Kopfschmerz, aber man soll sich ja nicht beschweren. Schließlich war ich mit den hier kennengelernten Österreichern auf Club-Tour und damit wir dort nicht so hohe Preise für Getränke zahlen müssen, haben wir für die nötige Grundstimmung schon vorher gesorgt. Im Land der Menschen ohne Alkoholprobleme ist es richtig schwer, überhaupt an höherprozentiges zu kommen. Die Ösis waren nämlich auf ein Stamperl (für die Unkundigen, das ist Schnaps) aus. Und da muss man erst einmal einen sog. Liquor-Store finden, um Schnaps einkaufen zu können. Nicht nur, dass man nicht auf der Straße trinken darf, auch die Anzahl der Örtlichkeiten, wo man Alc. bekommt, sind rar. Wir haben in so einer Mischung aus Drogerie- und Supermarkt gefragt, wo wir den Stuff herbekommen und die hat uns angeguckt, als ob wir Drogen dealen würden und heut schon zwei Leute um die Ecke gebracht hätten. Sind dann schließlich fündig geworden. Und haben bei Laptop-Musik in der Kasern (wie die Ösis unser Zimmer genannt haben) Stamperl getrunken und mächtig viel Blödsinn gelabert. Mann, Mann, die hatten wahrlich Grütze im Kopf. Könnte ganze Blogs über das Gelaber schreiben, so lustig war das. Ach übrigens, im Hostel ist Alkoholverbot. Deshalb hab ich natürlich nur von welchen gehört, dass die auf dem Zimmer getrunken haben, ich bzw. die Ösis waren das natürlich nicht ;-). Wahrscheinlich irgendwelche Ausländer.

Haben dann ein Yellow Cap zu einem Club genommen, ich war immer eingeladen, warum auch immer. Der Club war total überfüllt und konnte von der Musik her gut mit den "Zwei Linden" in G-Town mithalten. Haben uns dort auch ein paar Mal verloren, doch Gott sei Dank immer wieder gefunden. Was angesichts der Alkoholisierung und der Menschenmassen sowie den 5 Floors einem Wunder gleich kommt. Leider haben die Ösis heut schon die Kasern verlassen, weil die einen Rundtrip machen und daher nur 5 Tage in NYC waren.

Aber nun zurück, warum es mir heut trotz Kopfschmerzen so gut geht:

Ich habe ein Zimmer gefunden! Hatte schon Angst ab Dienstag im Schlafsack im UBahnschacht zu liegen, aber nein, nach ewigen Hin-und Her und vielen nervigen Stunden habe ich eins gefunden. Es liegt in der Upper West Side, 105 Straße und mann, mann, mann, habe ich ein Glück damit gehabt. Es kostet 930 Dollar im Monat und ist verglichen mit den anderen Löchern, die ich mir angeschaut habe, ein super Zimmer mit Blick auf den Hudson River. Ich kann also demnächst live verfolgen, wenn wieder ein Flugzeug auf dem RIver notlandet. Das Zimmer ist etwa 15 qm groß und auch das ist unvorstellbar groß für NY-Verhältnisse. Die anderen Zimmer waren für höhere Preise zwischen 5 und 10 qm groß. Also Bocci, klopf die auf die Schulter, das hat gepasst. Habe ich echt Schwein gehabt. Stell mal ein Bildchen von der Bleibe rein.

Außerdem habe ich mir noch ein Anzug gekauft, der ursprünglich 550 Dollar war und mich nur 180 Dollar gekostet hat. Das ist wirklich für den Anzug ein Schnäppchen. Obwohl sonst alles hier mächtig teuer ist, ist das Shoppen ein Eldorado für Preisfüchse. Da macht es sogar einem Mann Spaß zu shoppen. All diejenigen, die mich besuchen kommen, können sich also auf billige Kleidung etc freuen.

@Kittel: Technik ist im Übrigen auch richtig billig. Ich tippe mal, du wirst vielleicht dein Kameraequipment aufrüsten können.

@Martel: den Imac gibts hier für etwa 800 Euro. Willst du einen?

So, es gibt noch viel zu erzählen, aber ich kenn ja den ein oder anderen Leser von euch ganz gut und weiß, dass die Konzentration nach 80 Zeilen nach lässt. Deshalb ist jetzt hier Schluss. Ich schreib euch gern die nächsten Tage.

Jetzt gehts erst einmal ins M&M-Geschäft. Ein riesiger Store für M&M (die Süßigkeit). Danach gibts Training im Central Park. Es scheint die Sonne, es hat 7 Grad, was will man mehr.

Ihr fehlt mir trotzdem alle sehr.

Grüße

NY-Bocci, oder auch Nyocci ;-)

Dienstag, 16. Februar 2010

indian food in Quenns, NYC


Hallo meine lieben Freunde,

nachdem wir nun gestern wieder im Central Park rennen waren und sich der liebe Kittel nun schon bald warm anziehen kann, weil ich auf Bestzeiten aus bin, war ich mit meiner Kollegin aus der Kanzlei verabredet. Treffpunkt war am Ground Zero (zur Erinnerung: dort, wo der World Trade Center stand). Dort ist mittlerweile eine riesige Baustelle und ganze Strassenzuege sind gesperrt, weil dort ein neuer Financial Center errichtet werden soll. Es soll allerdings nicht das groesste Gebaeude der Welt werden, jedoch das groesste von NYC.

Am Treffpunkt angekommen, hatte Nina noch ihren Freund dabei und drei andere Personen, wovon einer,Dr. Bijan Djir-Sarai, Bundestagsabgeordneter fuer die FDP war bzw. ist. War schon erst einmal ganz spannend, sich mit ihm zu unterhalten. Allerdings habe ich auch schnell heisse Ohren gehabt, weil Freundchen mir gleich die halbe Politik erklaeren wollte. Der arbeitet wohl direkt fuer den Aussenwelle und hat den immer versucht, zu verteidigen. Aber naja!?



Ausserdem war noch die Buerovorsteherdruese, eine gebuertige Inderin, aus der Kanzlei von Roland (Ninas Freund) dabei. Diese war ganz lustig drauf und wollte uns in die indische Kueche einfuehren. Gesagt, getan, rein in die Subway und auf in den indischen Teil von Quenns. Lustig und gleichsam komisch war, dass Reca, die Inderin, scheinbar orientierungslos durch Quenns lief, jedoch am Ende doch ihr Haus fand. So sind wir nach etwa einer Stunde Subwayfahrt und ein bisschen herumirren bei ihr zuhause angekommen und hatten neben perfekten Essen einen lustigen Abend. Intensiver kann Sightseeing nicht sein.















hier noch ein paar Bilder vom Rennen usw.



Montag, 15. Februar 2010

Today, it´s Presidents Day

Das kann man mal ein verlängertes Wochenende nennen! Ich hatte Freitag frei und gestern habe ich festgestellt, dass heut schon wieder frei ist, weil heut unser Präsident geehrt wird. Gott sei Dank gibts Mr. Obama, denn sonst hätte ich nicht frei.

Ansonsten war ich am WE an der Statue of Liberty und habe die Freiheit genossen. Die ist allerdings relativ klein, hätte ich gar nicht gedacht. Dann haben wir noch Chinese New Year gefeiert und waren in verschiedenen Pubs. Also alles bestens.

Ich habe mir auch ein Prepaidhandy hier zugelegt. Das vermeintlich Lustige ist, dass man hier auch für die Minuten zahlt, in denen man angerufen wird. D.h. es ist egal, ob du denjenigen anrufst oder dich anrufen lässt. Du zahlst immer. Ganze Generationen von deutschen Jugendlichen würden so ihrem Hobby des Anklingelns beraubt, wenn das bei uns auch so wäre.

Gestern habe ich noch was richtig Geiles gemacht. Ich war im Central Park die große Runde joggen. Es ist unnormal, wie viel Leute dort joggen. Es gibt auf den Wegen unterschiedliche Pfade: Einen für Walker, einen für Jogger, einen für Runner. Den für Runner sollte man nicht nehmen, da sind 14 km/h oder mehr angesagt. Das macht mein altes Herz nicht mit.

Heute geht’s gleich noch mal joggen, mit Aiden, dem Australier und Nicolas, dem Franzosen und Bocci, dem guten alten Deutschen. Ich wünsche mir viel Spaß!

Freitag, 12. Februar 2010

Aule in der weißen Welle

The Times Square


Hallo zusammen,

heut früh musste ich zeitig raus, weil um 8 a.m. das Referendarfrühstück bei Alston and Bird beginnt. Ich bin die halbe Stunde gleich zu Fuss gegangen. Da muss ich mich nicht mit dem verwirrenden U-Bahn-Plan auseinander setzen. Manhattan an sich ist relativ gut erlaufbar. Das Gute ist, der gängige New Yorker kennt auch nicht wirklich die Ampeln. D.h., wenn man mit dem Strom mit schwimmt, hat man weitestgehend weiße Welle. Die Ampeln sind nämlich sehr lustig geschalten, Weiß bedeutet losgehen, Rot halten, die blinkende Rotphase noch schnell rüber huschen. D.h. es gibt schon zwei Phasen, wo man gehen kann. Doch nicht genug, es wird grundsätzlich bei rot gegangen. Es ist halt so, man schaut rechts und los gehts. Jeder, der wartet, wird als Tourist entlarvt. An sich ist es immer ganz gut, geschäftig und schell herum zu laufen, da kommt man schnell im hektischen Treiben voran und man bekommt nicht laufend irgendwelche Zettel in die Hand gedrückt, die irgendwelche Shows, Sights und Stadtrundfahrten bewerben.

Heut früh ist mir beim Weg in die Kanzlei jedoch fast mein spärliches Frühstück wieder hoch gekommen. Es ist nämlich relativ üblich, dass der gemeine New Yorker auf die Straße ault. Meist wird der Schleim richtig von unten hoch geholt und dann geschäftig ausgeworfen. Ein Naturspektakel. Nur nicht, wenn einem eh schon schlecht ist. So war es heut früh, vor allem, weil der Typ das durchaus stattliche Sekret aus der großen Zehe durch den ganzen Körper gezogen und dann zutage befördert hat. Na Guten Appetit.
Keine Angst übrigens, ich gewöhne mir das nicht an. Meine bisherigen Manieren reichen mir bzw. Anja vollkommen aus.

Nun bin ich in der wirklich sehr schönen Bibliothek und werde dann noch ein bisschen Downtown erkunden. Bis Bald.



















links der Rockefeller Center, recht die Bib.

Donnerstag, 11. Februar 2010

Ja, wo ist denn der Schneesturm?

Nehmt euch in Acht vor dem Schneesturm in New York. Oder wie wir in Deutschland eher sagen, der etwas steifen Brise.


Mann, Mann übertreiben die hier. Wie ich schon geschrieben habe, haben zahlreiche Geschäfte aus Angst vor dem Sturm geschlossen. Aber nichts ist passiert. Ich bin am Abend noch mit einer Multikultitruppe in einem Pub gewesen. War echt cool, vor allem war es spannend sich mit den unterschiedlichen Nationen zu unterhalten (zwei Spanier, eine Ägypterin, eine Brasilianerin, ein Ami, ein Franzose, ein Australier, zwei Argentinier und noch ich). Und Bier für 6 Dollar. Aber natürlich nur für die 0,33-er Flasche. Da ist das Taschengeld schnell alle, aber wie gesagt, es war echt cool. AUf dem Heimweg habe ich das zweite Paar Schuhe des Tages unter Wasser gesetzt, weil ich erneut in eine große Pfütze getreten bin. Ich bin nun fast zum Gummistiefelkauf entschlossen.


Heute ist jedoch weitestgehend alles trocken gewesen. Nach der Arbeit hatte ich meine ersten zwei Wohnungsbesichtigungen, oder eher eine Besichtigung eines Lochs und eine Besichtigung in der Suppenküche zweier Mexikaner. Da lohnen sich doch die 1000 bzw. 725 Dollar (sog. Bucks) vollkommen.





Bei der ersten Wohnung dachte ich, die Dame verarscht mich. Das Gebäude war schon schäbig und als ich davor stand, habe ich mir immer gesagt, keine Vorurteile, erst einmal drin schauen. Aber so manches Vorurteil ist nicht umsonst ein Vorurteil geworden. Das Zimmer, was ich besichtigt habe, war maximal 5 qm groß. Es hat längs ein Bett rein gepasst und davor waren noch 1,5 m Platz (maximal). Kurzum 2 m Bettlänge mal Zimmerbreite von max. 2,5 macht 5 qm. Das sind stolze 200 Dollar bzw. 150 Euro pro Quadratmeter. Da lohnt es sich Vermieter (oder klangvoll auf Englisch Landlord) zu sein. Das gute an dem Zimmer war aber auf jeden Fall: Die Entscheidung hier abzusagen, fiel mir denkbar einfach.

hier war die Wohnung drin

Das andere Zimmer gehörte zu einer Wohnung von zwei Mexikanern, die gerade gekocht hatten, wo ich gekommen war. Beide waren so etwa 60 Jahre und sprachen kaum Englisch. ALso ebenfalls perfektes Zimmer, um sein Englisch in New York zu verbessern und Anschluss zu finden. Allerdings wär ich nach den drei Monaten vielleicht ein guter Hispanic-Koch. Da könnte ich diesen komischen Juristenberuf an den Nagel hängen und mit einem Bauchladen über die Prager Straße ziehen. Stell ich mir schön vor, ich, ein Sombrero und mein Bauchladen mit Tortillas.

Mal sehen, wie das weiter geht. Hopefully great!

Bis Bald, schön übrigens, von euch zu lesen. Danke dafür

Mittwoch, 10. Februar 2010

Pack die Gummistiefel ein, nimm dein Laptoptäschelein und dann geht’s auf nach Midtown City

Pack die Gummistiefel ein, nimm dein Laptoptäschelein und dann geht’s auf nach Midtown City

Schneesturm in New York, oder wie man es als normaler Deutscher nennen würde, Schneefall. So macht man in der USA aus der Mücke einen Elefanten. In der Stadt wurden viele Geschäfte geschlossen, weil dem Schneesturm vorbeugen wollte. Ich bin heut früh gegen 10 Uhr bei starkem Schneefall in die Kanzlei. Dort gab es eine ganz gute Aufgabe. Ich soll nämlich bei der Schließung eines Unternehmens mitmachen. Außerdem gab es in der Kanzlei gemeinsames Mittag, also eigentlich allen Grund zur Freude (vor allem bei den Preisen hier, spart man gern mal). Eigentlich! Denn gerade, als ich mich eingearbeitet hatte, sagt mir die Sekretärin, dass das Office heut aufgrund des Schneesturms um 2 Uhr geschlossen wird.

Wenn man allein in der Stadt ist und aufgrund des Wetters sonst nichts vor hat, ist das nicht gerade eine Nettigkeit. Ihr werdet es kaum glauben, aber bei dem Wetter arbeitet man lieber.

Naja, ich bin dann abgedackelt und bin noch ein bisschen durch die Stadt gezogen. Nicht so lustig war dabei, dass der New Yorker Winterdienst zwar die Straßen und Bürgersteige weitestgehend frei räumt, aber der Schnee bzw. Matsch alles an den Straßenrand verfrachtet wird. D.h. man muss zwangsläufig beim Überqueren der Straße durch eine 20 cm hohe Matschschicht und dass mit Anzug und in Anzugschuhen.

Probates Mittel dagegen ist, wie ich bei ziemlich vielen Passanten sehen konnte, der gute alte Gummistiefel. Also wer weiß, vielleicht sehr ihr bald ein Bild von mir online mit Anzug, Mantel und natürlich Gummistiefel. In der Großstadt ist ja schließlich so ziemlich alles hip.

Nun mache ich mich noch an die doch sehr beschwerliche Wohnungssuche. Irgendwie ist das nicht allzu super hier, weil man als Wohnungssuchender für zwei Monate nicht unbedingt in offene Arme läuft und das vor allem bei Mieten von etwa 1000 Dollar. Aber was kostet die Lutzi, hab ja gespart und was muss muss.

Bis Bald

Montag, 8. Februar 2010

...wie die Seite zu ihrem Namen kommt

Hallo ihr Lieben,

das war er nun, mein erster Tag im Big Apple New York. Spannend, abwechslungsreich, zeitweise nervig, abwechslungsreich, aber insgesamt wunderschön. So kann man die ersten Eindrücke zusammenfassen.

Nach einen relativ kurzweiligen Flug von 9 h ab München (leider ohne die Möglichkeit Filme zu schauen, weil das Entertainment-System die Hufe hoch gemacht hat) bin ich in Newark gelandet.
Beim Aussteigen ahnte ich noch nicht, dass die kommenden Minuten wohl schon Teil meiner Praktikumserfahrung werden sollten. Der Herr vom Zoll wollte es nämlich genau wissen, warum ich 80 Tage hier bleiben will. Mit gekonnter Unfreundlichkeit und löchernden Fragen sollte ich in die Wirren der Einwanderungspolitik geführt werden. Am liebsten, um mich gleich wieder heim schicken zu können. Aber ich bin tapfer geblieben, habe ihm erklärt, dass ich hier 80 Tage reisen werde und dann hat er mich passieren lassen. Stempel in den Pass, New York, ich komme......

Relativ schnell im Hostel angekommen, durfte ich meine zwei koreanischen Zimmermitbewohner begrüßen. Eigentlich ganz nett, aber trotzdem ein komisches Gefühl, den engen Raum hier auch noch teilen zu müssen. Welch ein Flakon von Düften, vor allem asiatischen ;-).

Nach relativ langem Schlaf bin ich heute 6 Uhr Ortszeit aufgestanden, habe mich in Ruhe fertig gemacht und war pünktlich 08.30 Uhr zum Kaffee mit Buch im Starbucks. Mann, Mann, Mann ist das beeindruckend, wenn man die Straßen lang geht, die an sich dunkel sind, weil die Häuser so riesig sind und man dann weiter auf einen Platz geht und mitten in der Sonne steht. Super Gefühl.

Bin dann über den Tag verteilt in Manhattan herum spaziert und ab 15.00 Uhr in der Kanzlei gewesen. Die etwas veralteten Kanzleiräume sind im 18 Stock auf der Madison Avenue und damit im Herzen von Manhattan. EIn geiles Gefühl eine entrance-permission zu erhalten und dann mit einem Aufzug so hoch in die Kanzlei zu fahren. Mein Chef Hayes (hier wird sogar der Chef vom ersten Tag an geduzt) ist sehr nett, hat aber auch nicht allzu viel Zeit für mich gehabt. Die erste Aufgabe war eine Übersetzungsaufgabe. Allerdings könnte man dazu auch eher Beschäftigungstherapie sagen, weil er den TExt mit seinem fließenden Deutsch wohl schneller übersetzen würde. Aber man soll ja klein anfangen. Hoffe allerdings, auch mal zum Gericht zu können.

Im Übrigen habe ich im Hinblick auf die Freizeitgestaltung alle Freiheiten von New York, ähm ich mein, der Welt. Kann grundsätzlich kommen und gehen, wann ich will und mir daher auch selbständig frei nehmen. Ich habe also Zeit für die mich besuchenden.

Morgen gehts ganz zeitig früh los. Ich will nämlich 10.00 Uhr in der Kanzlei sein ;-) Denn der early bird gets the worm. Und schließlich will ich auch spätestens um 17.30 Uhr gehen. Man soll es ja nicht mit der Arbeit übertreiben.

So das war es erst einmal für heute...

Ach ja, warum die Seite so einen vermeintlich komischen Namen hat, liegt daran, dass die Kanzlei in 415 Madison Avenue ist und mir nichts besseres als der Name für den Blog eingefallen ist. Tja, meine Kreativität leidet unter dem Jetlag.

Bis bald!